Gesammelte Tipps, Tricks und Kniffe

Hier haben wir unsere Hinweise, Lösungen, Beispiele einmal gesammelt, bebildert und kurz beschrieben: 1) Leuchten – preiswert und bislang zuverlässig 2) Backofen, Spüle, Auszüge – alles Standard 3) Dusche – eine Armatur, zwei Anwendungen 4) Zwei Boiler 5) Duschvorhang an Gardinenschiene 6) Videoüberprüfung der Verschlüsse 7) Wäscheschacht 8) Wäscheleine im Mobil 9) Zusätzliche Tiefkühlbox unter der Arbeitsplatte 10) Zwangsbelüftung mit Abwärmenutzung 11) Einstiegsplattform – kleine Terrasse 12) Kleine Helfer – Magnete 13) Klappboxen – flexible Ordnung 14) Heckträger – multifunktional sogar mit Wäscheleine

1) Leuchten – preiswert und bislang zuverlässig

Die Leuchten des bekannten schwedischen Möbelhauses werden mit 24V betrieben und machen ein schönes, warmes Licht. Da sie nur ein Bruchteil der Leuchten z.B. aus dem Bootsbau kosten, hatten wir uns für diese entschieden. Nach zwei Jahren Testbetrieb ist noch keine der LEDs ausgefallen. Zuerst hatte ich bedenken, da die Spannung unserer Bordbatterien in Vergleich zum Betrieb aus dem Stromnetz der öffentlichen Versorgung relativ stark schwankt. Aber sie halten immer noch.

2) Backofen, Spüle, Auszüge – alles Standard

Eins unserer Designprinzipien war: So viel Standard wie möglich. Standards kann man immer wieder ersetzen und die Wahrscheinlichkeit, 0815-Bauteile irgendwo auf der Welt beschaffen zu können, ist größer als bei extravaganten Sonderlösungen. Daher haben wir auch unseren Ofen (mit Dampfgarfunktion, darauf sind wir besonders Stolz, denn einen Dampfgarer haben wir nicht einmal in der Küche im Haus), die Spüle und die Auszüge der Schubladen im schwedischen Möbelhaus gekauft. Die Armaturen sind ebenfalls normale Handelsware. Aber auch bei der restlichen Technik haben wir auf Standards zurück gegriffen, Dieselfilter, Dieseltank, Umschalthähne, Stauboxen (-maße), Auspuffanlage, Anschlüsse, Sicherungen, Schalter, Lattenroste, Verschlüsse, Scharniere, etc.. Auf Maß gefertigt sind (nur) unsere beiden Abwassertanks, unsere Frischwassertanks und die hinteren Kotflügel.

3) Dusche – eine Armatur zwei Anwendungen

Jede Komponente eines Systems ist auch eine potentielle Schwachstelle. Daher wollte ich gerade im Wassersystem die Anzahl der Verschlüsse, Anschlüsse und Leitungen so gering wie möglich halten. Im Bad habe ich daher eine Standard-Mischbatterie verbaut. Hier kann man die Temperatur vorwählen und Dusche und Waschbecken ansteuern. D.h. wir brauchen keine weitere Armatur für das Waschbecken. Das spart auch Platz, denn das Becken ist schon ziemlich klein. Die vorgewählte Temperatur wird so gut wie nie verstellt, sie passt für Beides.

4) Zwei Boiler

Ja, richtig. Wir haben zwei 230V-Boiler verbaut. Und das bewusst und mit voller Absicht. Wir haben zwei Anwendungen für warmes Wasser: Küchenspüle und Bad. Auf dem direkten Weg von der Küchenspüle zum Bad befindet sich unser Ausgang. Und da wir keinen doppelten Boden haben, in dem ich die Wasserleitung hätte verbauen können, musste die Wasserversorgung einen etwas längeren Weg machen, durch die Sitzbänke, Garderobenschrank bis ins Bad. Hätte ich nur einen Boiler verbaut, wäre der Weg des warmen Wassers relativ lang gewesen, d.h. Wärmeverlust aber vor allem auch Wasserverlust, da man bei Duschen dann erst einmal das Wasser hätte laufen lassen müssen bis warmes Wasser in der Dusche ankommt. Zudem hätte ich dann eine weitere Wasserleitung verlegen müssen – eine weitere potentielle Fehlerquelle. Mit zwei Boilern, unmittelbar am Warmwasserbedarf, spare ich mir Warmwasserleitungen und Wasserverlust. Zudem konnte ich zwei unterschiedliche Boilergrößen wählen. Einen kleinen für die Küche und einen größeren für’s Bad. Beide Boiler sind über Schalter (mit Schaltrelais) schaltbar. D.h. wenn wir im Bad kein warmes Wasser benötigen (Campingplatz, Hochsommer und das Wasser in den Tanks ist eh warm genug, Strand mit Dusche, etc.) schalten wir den Boiler aus und brauchen nur Strom für den kleineren Boiler für die Küche.

Nachteile (will ich nicht verschweigen – alles hat ja irgendwie seine guten und schlechten Seiten – man muss transparent und konstruktiv damit umgehen): Mehr Stromleitungen verlegen, wir haben auch einen zweiten Sicherungsautomaten und ein zweites Schaltrelais eingebaut, Investition für zweiten Boiler (Anschaffung und Installation) , Platzbedarf für zweiten Boiler, bei zwei Boilern können auch zwei kaputt gehen.

5) Duschvorhang an Gardinenschiene

Komfortabel sollte es in einem Langzeitreisemobil schon sein. Schließlich muss man es auch mal längere Zeit in dem kleinen Raum aushalten können. Und zum Komfort zählt auch ein Bad, in den man sich nicht vorkommt, wie eine Sardine in der Dose. Also haben wir unseren Wellnessbereich ein wenig größer geplant. Durch das zusammenlegen von Toilette und Dusche zu einem Raum, hat man mehr Platz zur Verfügung. Allerdings wollten wir beim Duschen den Rest des Bades vor Spritzwasser schützen. Einfache Lösung: Duschvorhang. Der sollte dann aber den Duschbereich einmal vollständig umschließen, mit Überlappung. Wir haben zwei Duschvorhänge an Gardinenschienen gehängt weil ein Vorhang für das vollständige Umschließen des Duschbereiches nicht ausreichend ist und Gardinenschienen oberhalb des Vorhanges relativ dicht unter der Decke abschließen. Wir haben Standardschienen (von diesem besagten Möbelhaus) genutzt, auf die Maße unserer Kabine zurechtgeschnitten und an der Decke verklebt. Hat prima geklappt. Bei den Übergängen Schiene zu Eckteil muss man sauber arbeiten, sonst haken die kleinen Gardinenröllchen etwas.

6) Videoüberprüfung der Verschlüsse

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Ich muss noch lernen, wie ich Videos hochladen kann. Heute habe ich es noch nicht geschafft. Daher nur ein Bild. 🙁

Hier nochmals ein Dankeschön an meine Nichte (talentierte Industriemechanikerin), die uns eine Woche beim Ausbau unterstütz hat. Von ihr habe ich diesen Trick: Bei der Justage der Klappen- und Türverschlüsse (Schnapper hakt in Riegel ein), war ich mir nie ganz sicher, wie hoch ich den Riegel positionieren muss und wie gut der Schnapper einhakt. Meine Nichte spontan: „Stell doch das Handy rein und mach ein Video.“ Okay, eigentlich eine einfache Lösung. Aber ich muss zugeben, ich bin nicht alleine drauf gekommen. Und – siehe Bild aus dem Video – es klappt super gut.

7) Wäscheschacht

Wohin mit dreckiger Wäsche? Am besten direkt in dem Kofferraum in eine Sammelbox. Wir habe an einer Seite unseres Bettes einen Schacht in den Kofferraum gebaut. Deckel auf und und unten steht direkt eine Gitter-Eurobox.

8) Wäscheleine im Mobil

Wer kennt das nicht: Ein Teil der Wäsche müsste mal wieder gewaschen werden, aber draußen ist kein Wetter zum Trocknen und im Waschsalon funktioniert der Trockner nicht bzw. es gibt keinen. Wir spannen dann eine Leine von einem bis zum anderen Ende der Kabine, die ganzen knapp 5,5m. Hin und zurück haben wir dann knapp 11m Leine. Wir haben aber keine fixen Befestigungspunkte in der Kabine sondern nutzen große Saugnäpfe die super an der GFK-Innenseite „kleben“. Die Saugnäpfe hatten wir eigentlich zur Befestigung unseres Sonnensegels außen an der Kabine mitgenommen. Eine Lösung, aus der Notwendigkeit heraus geboren.

9) Zusätzliche Tiefkühlbox unter der Arbeitsplatte

Was, wenn man wirklich lange autark stehen möchte, aber trotzdem frisch kochen will? Man braucht einen großen Kühlschrank. Man braucht aber nicht immer einen riesigen Kühlschrank. Also, was ist die passenden Größe? Wir haben uns für einen 130l-Kühlschrank (inkl. 10l Gefrierfach) entschieden. Zusätzlich haben wir eine 40l-Kompressorkühlbox in die Küche integriert. Die Box kann bis -18 Grad Celsius kühlen. Sie kann gefrorene Lebensmittel tiefgekühlt halten. Ich hatte mal versucht, einen Liter handwarmes Wasser einzufrieren. Das hat mir zu lange gedauert. Daher nur die Beschreibung „kann Tiefgekühltes weiter tiefgekühlt halten“. Bislang haben wir sie aber nur als zusätzliches Kühlfach für Bier und Gemüse genutzt. Um die 7 Grad ist für beides okay.

10) Zwangsbelüftungen mit Abwärmenutzung

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Wohnmobile führen die Abwärme des Kühlschranke oft nach draußen ab. Das kam für mich nicht in Frage. Ich wollte so wenig Löcher im Koffer wie möglich, denn jedes Loch, jede Öffnung ist wieder eine potentielle Schwachstelle. Aber die Wärme des Kühlschranks abzuleiten ist wichtig, sonst heißt sich die Rückseite immer weiter auf. Das ist nicht gut.

Meine Lösung: 1) Sorge für natürliche Konvektion! Von unten kann Raumluft an die Rückseite des Kühlschrankes gelangen (durch Lüftungsbleche in der Sockelleiste). Die erwärmte Luft steigt nach oben und strömt oberhalb des Kühlschrankes ins Bad. Somit wird auch das Bad immer leicht erwärmt. Allerdings reicht dies natürlich nicht, um das Bad wirklich zu wärmen. Da wir im Bad aber eine Zwangsentlüftung der Trockentrenntoilette haben (elektrischer Permanentlüfter), wird der Effekt der Kühlschrankhinterlüftung zusätzlich unterstützt. 2) Sorge für Zwangskonvektion! Ich habe zwischen Kühlschrankschrank und Bad auch einen kleinen elektrischen Lüfter (Computerlüfter) eingebaut, den ich bei Bedarf (also wenn der Kühlschrank viel zu tun hat, z.B. bei frischer Biereinlagerung ;-)) zuschalten kann.

Die zweite Zwangsbelüftung habe ich für den Wechselrichter (5kW max.) verbaut. So ein Wechselrichter produziert Wärme und man muss ihm die Möglichkeit geben, seine Abwärme an die Luft abzugeben. Darum sollte es nicht in eine zu kleine Ecke oder Kiste eingebaut werden. Ich habe unseren Wechselrichter in der Sitzbank verbaut, mit 10-15cm Luft zu allen Seiten. Weil aber der Raum unter der Sitzbank eben relativ abgeschlossen ist habe ich einen Lüfter eingebaut, der mir über ein kurzes Rohr die Abwärme in meinen Garderobenschrank, direkt ins Regenschirmfach pustet. Positiver Nebeneffekt: die Schirme und Kleidung werden durchlüftet und trocknen besser, wenn sie mal etwas feucht sind. Der Garderobenschrank hat dafür natürlich oben auch ein Lüftungsgitter erhalten. Die Zwangslüftung schalten wir immer händisch an, wenn der Wechselrichter wirklich etwas zu tun hat, ab ca. 2kW, das heißt beim Kochen oder Grillen mit unserem Elektrogrill.

11) Einstiegsplattform – kleine Terrasse

Unsere Einstiegsplattform haben wir genau so groß gebaut, dass wir zu zweit gut drauf sitzen können, mit ein paar Snacks und zwei Glas Wein. Die Plattform befindet sich auf eine Höhe von ca. 130cm. Früher wären wir da auch locker runtergehüpft. Heute nehmen wir dann doch lieber die Treppe 😉 . Diese können wir an allen drei Seiten an der Plattform anbringen, je nachdem, wie unsere Parkposition bzw. der zur Verfügung stehende Platz ist.

12) Kleine Helfer: Magnete

Magnete sind wie kleine Helferlein. Damit unsere Badtüre während der Fahrt nicht klappert, habe ich oben einen Magneten verbaut und auf der Gegenseite eine Schraube. Der Abstand der Schraube zum Magneten lässt sich mittels Mutter und Kontermutter in der Länge verstellen, zur Justierung. Die Türe hat ungefähr mittig den normalen Verschluss. Unten liegt die Türe an.

Unsere Handbrause hängen wir auch mit Magneten an die Decke und schon haben wir eine tolle Dusche ohne diese platzraubenden Duschstangen, die sowieso irgendwann nicht mehr richtig funktionieren. Unsere Bildergalerie (Photos der Familie, der Kinder etc.) ist auch eine magnetische Platte. Die Verkleidung unseres Durchstiegs vom Fahrerhaus in die Kabine wird auch von Magneten gehalten.

Wir haben die Magnete auf einer der vielen Online-Plattformen gekauft. Es gibt Magnete in überraschend vielen Größen und Formen und mit erstaunlicher Haltekraft.

13) Klappboxen – flexible Ordnung

Wenn man Standard verbaut und in Standardgrößen baut, dann passen Standardprodukte meist auch gut rein. Außen in den Staukästen und innen in den Schränken passen Klappboxen gut rein. Das hält Ordnung. Und wenn wenn sie nicht gebraucht werden, klappt man sie einfach zusammen. Wir haben uns hier allerdings den Luxus gegönnt, Klappboxen der Automarke mit dem Stern zu kaufen. Die fand ich immer schon klasse und sehr robust. Die Boxen gab es für kleines Geld im Internet.

14) Heckträger multifunktional – sogar mit Wäscheleine

Das Motorrad muss auf alle Fälle mit. Daher brauchten wir auch einen Träger dafür. Da hatte ich aber die Vorgabe: Der darf nicht zu groß aussehen. Nun gut, dann mussten wir ihn eben so klein und unauffällig wie möglich bauen. Das Reserverad wurde auf den etwas länger gezogenen Zwischenrahmen positioniert und belastet daher den Träger insbesondere in dynamischen Geländesituationen nicht. Was wiederum bedeutet, der Träger konnte kleiner ausgelegt werden. Neben dem Motorrad brauchten wir allerdings am Fahrzeug noch Platz für die Sandbleche (schwere Ausführung) und unsere Leiter der Einstiegsplattform. Lösung: wir haben die Plattform des Trägers zweifach gekantet und können jetzt Sandbleche und Leiter unter das Motorrad schieben. Auf eine elektrische Winde haben wir verzichtet. Eine mechanische scheint uns robuster und weniger störanfällig. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt immer per Hand runter- und hochkurbeln müssen. Wir haben einen Akkuschrauber an Bord! Damit klappt das wunderbar.

Und zu guter Letzt war noch Platz für ein paar Löcher, durch die wir eine Wäscheleine ziehen können.

1 comment

  1. Hallo,
    Wir, Alfred & Eva (www.globenomaden.at), verfolgen euch auf eurer Tour auf Facebook schon länger. Tolles Fahrzeug habt ihr da gebaut.
    Wir sind gerade im Süden der Baja California am Weg Richtung USA und wollten euch fragen welche KFZ Versicherung ihr für die USA bekommen habt (Kosten etc.) ? Danke für die Info.

    LG
    Eva&Alfred

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